Zukunftsinitiative der VG Eisenberg
Die Verwaltung der Verbandsgemeinde Eisenberg hat sich in den vergangenen Wochen intensiv mit einer Zukunftsvision für die Region beschäftigt. Wofür steht die Verbandsgemeinde Eisenberg, was macht die Region aus und wo möchten wir in den nächsten Jahren hin?
– Das sind die Fragen, die im Rahmen der Zukunftsinitiative beantwortet werden sollten. Damit einher geht ein neuer einheitlicher Auftritt (Corporate Design) sowie ein Slogan, der die Verbandsgemeinde Eisenberg künftig repräsentiert.
Die Zukunftsinitiative mit übergeordnetem Leitbild, die im Februar 2023 angestoßen wurde ist kein statisches Vorhaben, sondern ein fortlaufender Entwicklungsprozess. Er fußt auf drei Säulen: das sind die Bereiche Freizeit/Tourismus/Kultur, Verwaltung sowie die Bücherei. Dabei sollen sämtliche Zukunftsthemen wie Digitalisierung, Barrierefreiheit, Ehrenamt, Bürgerbeteiligung, Bildung und Klimaschutz als Querschnittsfunktionen stets mitgedacht werden.
Als großer Hebel für das Gesamtleitbild gilt der Bereich Freizeit/Tourismus/Kultur, der für die Außendarstellung extrem wirksam ist. Bislang gab es für diesen Bereich noch kein einheitliches Konzept. Obwohl wir viele tolle Pfunde wie die Erdekaut, das Kloster in Rosenthal oder den Eiswoog in der Verbandsgemeinde haben, müssen wir immer wieder feststellen, dass diese nicht wahrgenommen bzw. geschätzt werden oder bei Bürgern wie auch Besuchern als Naherholungsgebiete nicht bekannt sind. Die Besonderheiten der Region herauszuarbeiten und an die Menschen zu kommunizieren, das ist das erklärte Ziel der Zukunftsinitiative.
Als Grundlage um die Entwicklungspotenziale zu identifizieren wurde eine umfassende Stärken-/Schwächen-Analyse durchgeführt. In einem interdisziplinären Team unter Einbezug verschiedener Interessengruppen wie Hoteliers, Gäste- und Waldführer sowie einer Bürger-Umfrage zum Thema „wofür steht die VG Eisenberg“, die im Rahmen des 50-jährigen VG Jubiläums letztes Jahr durchgeführt wurde, konnten wertvolle Ansatzpunkte für die Gesamtinitiative entwickelt werden.
Dabei wurde deutlich, dass es gerade die Vielfalt ist, die unsere Verbandsgemeinde zu etwas ganz Besonderem macht. Die Vielfalt spiegelt sich in allen Facetten wieder, sei es in dem regen Vereinsleben das in der Verbandsgemeinde vorzufinden ist, in den vielen Veranstaltungen, der multikulturellen Prägung unserer Gesellschaft aber auch in unserer wunderschönen Landschaft aus Pfälzerwald, Wiesen und Feldern, sowie den vielfältigen Kulturstätten wie dem römischen Vicus oder der Burg Stauf. Der neue Slogan „Vielfalt (er)leben“ soll dazu anregen, die Verbandsgemeinde mit allen Sinnen neu zu entdecken. Abgeleitet vom Begriff „Erlebnis“ beinhaltet er auch das Wort „leben“, der für Landleben und Lebensqualität sowie für eine lebens- und liebenswerte Region steht.
Mit dem neuen Konzept sollen die Geschichten der „besonderen Orte“ der Verbandsgemeinde Eisenberg erzählt und zu einem Gesamtkonzept zusammengefasst werden. Besonders die lange Industrie- und Wirtschaftsgeschichte der Region kann dabei als roter Faden für die besonderen Orte fungieren. Denn: die Bodenschätze wie Eisen, Klebsand und Ton haben die Region Eisenberg nachhaltig geprägt und die Spuren sind an vielen Stellen heute noch zu entdecken.
Erste Maßnahmen, die nun umgesetzt werden, sind neue Flyer in einheitlichem Design, ein großes Paket spannender Gästeführungen, die ab April angeboten werden, aber auch eine Überarbeitung der VG-Website. Eine engere Zusammenarbeit mit dem Donnersberg-Tourismus-Verband (DTV) ist ebenfalls zentraler Baustein des Gesamtvorhabens sowie die Schaffung von Begleitinfrastruktur z.B. Holzliegen an den „besonderen Orten“, die zum Verweilen einladen. Eine Erlebniskarte für Erwachsene, sowie ein interaktives Kindererlebnisbuch in Zusammenarbeit mit der Bücherei, um zum spielerischen Entdecken der Verbandsgemeinde anzuregen und Heimatwissen zu vermitteln, stehen als konkrete Maßnahmen auf der Agenda für das Jahr 2023 und sollen die einzelnen Sehenswürdigkeiten zu einem Gesamtkonzept verbinden. In weiteren Schritten ist geplant, die „besonderen Orte und Geschichten“ dann auch durch ein physisches Konzept zu verorten und zu verbinden – ein auffallendes und wiederkehrendes Element mit Querverweis von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit. Dabei sollen über QR-Codes spannende Informationen zur Region verfügbar gemacht werden. Insgesamt wird die Entwicklung von einzelnen Sehenswürdigkeiten hin zu Erlebnispaketen und Freizeitausflügen angestrebt, die Einwohnern wie auch Touristen und Tagesgästen eine Vielfalt an Erlebnissen bieten. Wir haben sehr viel zu bieten – wir müssen es nur sichtbar machen – das ist eine der Erkenntnisse aus dem Entwicklungsprozess.
Die Zielsetzung der Zukunftsinitiative sind ein Imagegewinn der Verbandsgemeinde Eisenberg als attraktiver Wohn- und Wirtschaftsstandort sowie eine Erhöhung der Wertschöpfung, indem wir uns als Pfälzer Region für sanften Tourismus und idealer Ausgangspunkt zum Wandern, Radfahren und Campen präsentieren. Der Pfalztourismus boomt – daran kann auch die Verbandsgemeinde Eisenberg partizipieren.
Aber auch im Bereich Verwaltung sind im Rahmen der Gesamtinitiative vielfältige Maßnahmen bereits in der Umsetzung. Im Rahmen einer Fortbildungsveranstaltung wurde dazu im Oktober letzten Jahres der Grundstein gelegt und Ideen und Lösungsansätze aus der Mitarbeiterschaft erarbeitet wie die Verwaltung moderner, digitaler, agiler und vorausschauender arbeiten und sich als attraktiver Arbeitgeber am Markt auch gegenüber der Wirtschaft platzieren kann. Die dritte Säule der Zukunftsinitiative, die Bücherei, soll in Richtung Begegnungsstätte weiterentwickelt und digitale Angebote ausgebaut werden. Die Vermittlung von Medien- und Sozialkompetenzen steht hier im Fokus der Entwicklung.
Insgesamt wird mit der Entwicklung des Leitbildes für die Verbandsgemeinde Eisenberg ein nachhaltiger Prozess angestoßen, der nun mit ersten konkreten Maßnahmen Schritt für Schritt umgesetzt werden soll.